Bereits zweiter Nationalspieler kommt aus der Basketballschmiede in Lich
Die deutsche Nationalmannschaft im Basketball hat vorletzte Woche vorzeitig das Ticket zur WM 2023 gelöst. Unter ihnen und entscheidend für die Wende im Qualifikationsspiel Deutschland gegen Finnland – ein ehemaliger Licher Jugendspieler: Robin Christen. Bereits als 2. Nationalspieler kommt Robin Christen nach Michael Koch aus der Basketballschmiede in Lich.
Christen wurde 1991 in Berlin geboren und zog dann später mit seiner Familie nach Lich. Im Alter von 10 Jahren meldete ihn sein Vater beim TV 1860 Lich-Basketball, heute Lich Basketball, zum Basketballtraining an, wo er unter Trainer Thomas Maul in der U-12 Mannschaft trainierte. Schnell wurde klar, dass Robin viel Talent im Umgang mit dem Ball zeigte. „Ich habe recht schnell erkannt, dass Robin den Willen gezeigt hat, zum Korb zu gehen. Er hatte einen guten Wurf, auch aus der Distanz. Er war ein Spieler, der von seinen Mitspielern im Spiel gesucht wurde und der auch dann viele Punkte gemacht hat. Er war ehrgeizig, basketballfokussiert und kam immer regelmäßig ins Training.“ Das erzählt Thomas Maul, Christens erster Trainer in der U-12 und immer noch als Licher Coach bei Lich Basketball tätig, im persönlichen Gespräch. Auch die Eltern seien immer sehr engagiert gewesen und hätten ihren Sohn unterstützt, so Maul.
Etwas später wurde Christen ebenso in die Mannschaft des Basketball-Jugendleistungszentrums Mittelhessen in Gießen aufgenommen. Mit 18 Jahren stand er im Aufgebot der Licher Basketbären in der 2. Bundesliga ProB. Zusätzlich war er auch, aufgrund seiner Doppellizenz, Mitglied im erweiterten Kader des Bundesligisten Gießen 46ers. Danach folgten viele weitere Stationen, unter anderem Essen, Hanau, Köln in der 2. Bundesliga und schließlich 2018 der Aufstieg im Trikot von RASTA Vechta in die BBL. Im Juni 2021 unterschreib Christen dann einen 2-Jahresvertrag beim Erstligisten Hamburg Towers.
Im Februar diesen Jahres wurde Christen in den Kader der deutschen A-Nationalmannschaft berufen. Im selben Monat gab er dann seinen Länderspieleinstand in der Weltmeisterschaftsqualifikation gegen Israel. Im diesjährigen Sommer verließ er die Hamburg Towers und ist aktuell beim Bundesliga-Konkurrenten Ratiopharm Ulm unter Vertrag.
Erst in der vorletzten Woche qualifizierte sich die deutsche Mannschaft unter Bundestrainer Gordon Herbert im Spiel gegen Finnland mit einem 94:80 Sieg vorzeitig für die WM 2023. Dort geriet die deutsche Mannschaft nach einem 0:9 Einstieg ins zweite Viertel vorerst ins Hintertreffen, aber dann brachten die Punkte von Robin Christen die Wende. Der Forward machte in kurzer Zeit 9 Punkte und war dann maßgeblich daran beteiligt, dass aus einem Rückstand eine Führung wurde.
Christen ist seinem ehemaligen Verein dankbar, da dieser seine Karriere geebnet hat: „Lich Basketball bedeutet mir sehr viel. Als kleiner Junge bin ich mit meiner Familie von Berlin nach Lich gezogen und da war Basketball in Lich ein Event mit Kai Löffler und Jan Bokemeyer, wo man als Familie hingegangen ist. Dann wollte man natürlich selber den Ball in den Korb werfen. Es gab damals schon eine gute Jugendarbeit in Lich. Im Training mit Thomas Maul habe ich mich in den Basketballsport verliebt, Freunde gefunden und erst einmal nur Spaß am Sport gehabt. Später hat mir dann der Licher Verein in der ProB die Chance gegeben, mich auch bei den Herren zu beweisen. Das war mein Eintritt in den Profi-Sport. Dafür bin ich sehr dankbar. Lich gab und gibt noch heute die Möglichkeit, verschiedenen Stationen zu durchlaufen, vom Jugendbasketball zum erfolgreichen Männer-Basketball.“, so Robin Christen über seinen ehemaligen Licher Verein.
Trotz seines großen Erfolges und seines vollen Trainings- und Terminplanes, ist Robin seiner Heimat und seinem ehemaligen Verein immer noch sehr verbunden. In der diesjährigen Sommerpause, als er bei seiner Mutter in Lich zu Besuch war, besuchte er alte Weggefährten und Trainer und stattete auch dem Basketball-Camp seines ehemaligen Licher Vereins einen Besuch ab.