Der Express der Licher ERSTEN rollt unaufhörlich weiter. Am Sonnabend feierten die Mittelhessen bereits ihren 17. Sieg im 20. Saisonpflichtspiel der 1. Basketball-Regionalliga Südwest und setzten sich auswärts beim VfL Bensheim (10.) verdient mit 88:64 (36:36) durch.
Damit wahren die Mittelhessen (2.) den Gleichschritt mit Spitzenreiter Karlsruhe, der gegen Söflingen mit 74:70 gewann. Die Licher Verfolger aus Reutlingen und Langen patzten hingegen jeweils am Wochenende. Am kommenden Samstag (19 Uhr) geht es für die Brauereistädter dann in eigener Halle mit dem mit Spannung erwarteten Derby-Rückspiel gegen die Gießen Pointers weiter.
Das Team von der Wetter traf in Südhessen auf einen zuletzt gut aufgelegten, diesmal jedoch personell stark dezimierten Kontrahenten, dem lediglich acht Mann zur Verfügung standen. Die favorisierten Gäste erwischten einen guten Start mit viel Tempo sowie zwei frühen Drei-Punkte-Treffern durch Johannes Lischka (19 Punkte). Die Konsequenz: Das LB-Ensemble führte nach fünf Zeigerumdrehungen bereits mit 14:2.
Anschließend ließen es die Licher defensiv jedoch etwas zu locker angehen, sodass der VfL bis zur Viertelpause wieder auf 16:19 (10.) aufschloss. Zu Beginn des zweiten Akts schaltete der angereiste Tabellenzweite offensiv wieder einen Gang nach oben und zog auf 31:21 davon. Erneut schlich sich nach diesem Ansturm aber der Licher Schlendrian ein, was es Bensheim ermöglichte, bis zum Kabinengang auszugleichen (36:36, 20.). Insbesondere mit der variablen Verteidigung der Hausherren taten sich die Licher in dieser Phase schwer.
Trotzdem schafften es die Gäste, auch im dritten Viertel wieder zur benötigten Intensität zurückzufinden. Bis zur 24. Minute glückte der ERSTEN ein zu diesem Zeitpunkt fast schon vorentscheidender 18:1-Run, der von einigen Fastbreak-Treffern geprägt war. Zu Beginn des Schlussabschnitts (47:64, 30.) war die Messe im Grunde bereits gelesen.
Allerdings: Die Bensheimer Rumpftruppe gab sich ebenfalls nie wirklich auf und verlangte dem LB-Team auch in den finalen zehn Minuten durchaus noch etwas ab. Das Gefühl, dass das Spiel noch einmal kippen könnte, kehrte dennoch nicht mehr ein. Die Wetterstädter nutzten indes ihren hohen Vorteil, um noch einmal kräftig durchzurotieren und jedem Spieler ausreichend Einsatzzeit zu gestatten. Die höchste Führung hatten die Gäste kurz vor Schluss – beim Stand von 85:61 aus eigener Sicht – inne.
»Eine geschlossene Teamleistung«, zeigte der Daumen von LB-Headcoach Rolf Scholz nach dem Abpfiff nach oben. Er ergänzte aber auch: »Nun heißt es umschalten auf die Derby-Woche.«
Die ERSTE: Salinero (7/1), Schweizer (2), Mann (10), Pompalla, Keller (1), Wagner (9/3), Hoxhallari (6/2), Sann (11/3), Lischka (19/3), Jakob (2), Amaize (5/1), Litzbach (16/1).