Spitzenspiel verloren, Playoff-Teilnahme dennoch greifbar nahe: Mit diesen gemischten Gefühlen trat DIE ERSTE am Sonnabend ihre Rückreise aus dem Schwarzwald an. Zuvor hatten die Licher mit 76:85 (33:43) bei den gastgebenden Black Forest Panthers Schwenningen verloren, sich dabei ihre sechste Saisonniederlage zugezogen.
Die Konsequenz: DIE ERSTE rutscht auf Tabellenplatz vier ab, sind sich aber der Playoff-Teilnahme nun beinahe gewiss. Dies liegt an dem Umstand, dass die Licher das direkte Duell gegen die Gießen Pointers (5.) unlängst für sich entschieden hatten – und die Pointers am Wochenende in Langen mit 55:70 patzten. Gießen müsste nun alle noch ausstehenden Spiele gewinnen und das LB-Team oder das punktgleiche Schwenningen alle verlieren, damit sich an der derzeitigen Konstellation noch etwas ändert.
Vor 600 Zuschauern zeigte Schwenningen von Beginn an Kampfgeist: »Die waren alle darauf aus, uns zu schlagen und in der Tabelle an uns vorbeizuziehen«, analysierte ERSTE-Headcoach Kai Löffler. Nach einem ausgeglichenen Start (5:6, 3.) zogen die Panthers mit einem Lauf auf 15:6 (5.) davon. »Wir haben da nicht gut auf den Ball aufgepasst und hatten etwas Probleme beim Defensivrebound«, so Löffler. Doch die Mittelhessen kämpften sich zurück bis zum Ende des ersten Abschnitts (19:18, 10.) und übernahmen im zweiten Viertel sogar kurzzeitig die Führung (25:19), ehe Turnovers und Rebound-Schwächen wiederum Schwenningen einen 43:33-Vorteil (20.) zur Halbzeitpause bescherten.
Auch im dritten Quarter fehlte es an Defensiv-Intensität aufseiten der Brauereistädter: Insbesondere Panthers-Pointguard Paul Isbetcherian (17 Punkte, 8 Assists) war in dieser Sequenz kaum zu stoppen. Dennoch reduzierte Lich einen zwischenzeitlich höheren Rückstand noch auf 56:66 zur Viertelpause (30.) und kam im Schlussviertel sogar auf 68:74 heran. »Das stand auf des Messers Schneide«, sagte Löffler. Doch Schwenningen konterte mit wichtigen Dreiern und brachte letztendlich seinen Vorteil und sogar den gewonnenen direkten Vergleich gegenüber Lich über die Zeit.
Punktetechnisch auffällig war Noah Litzbach (16 Punkte, 6 Rebounds), während Bank-Spieler Finn Jakob (12 Punkte in 14 Minuten) lobend von Löffler erwähnt wurde: »Bei uns sticht keiner heraus, das Scoring ist gut verteilt.« Jacob Salinero (12 Punkte, 8 Rebounds) und Johannes Lischka (13 Punkte) unterstützten, doch gegen Schwenningens Breite – hier gab es fünf Spieler mit je mindestens 15 Punkten – reichte es nicht.
Trotz der Niederlage sah Löffler nach den jüngsten Auftritten seiner Farbe Fortschritte: »Es war ein Schritt nach vorne.« Kritikpunkte machte der Headcoach unter anderem in der Licher Dreierquote von nur 26 Prozent aus, auch habe man defensiv in Schlüsselmomenten zu zaghaft agiert.
Mit drei verbleibenden Hauptrunden-Spielen bleibt die Tabelle dynamisch, weiß auch Kai Löffler: »Die ersten Drei spielen noch gegeneinander. Wir müssen unsere Spiele gewinnen und schauen, welcher Platz herausspringt.« Das Ziel: die bestmögliche Ausgangsposition für die Playoffs.
DIE ERSTE: Salinero (12/1), Bilski (6/1), Wagner (3/1), Hoxhallari, Lischka (13), Jakob (12), Litzbach (16), Keller, Amaize (14/4).