Den parallelen Patzer von Regionalliga-Tabellenführer Karlsruhe gegen die Gießen Pointers wussten die Licher Basketballer am Sonnabend nicht für sich zu nutzen: Die Mannschaft um die beiden Trainer Rolf Scholz und Kai Löffler hatten im Spitzenspiel und Hessen-Derby beim TV Langen eine 59:72 (28:44)-Niederlage zu quittieren.
»Kein schöner Abend«, resümierte ERSTE-Trainer Löffler nüchtern. Trotz eines vielversprechenden 4:0-Starts durch zwei Fastbreaks geriet die ERSTE schnell ins Hintertreffen. Langen übernahm mit aggressivem Drive zum Korb die Kontrolle und sicherte sich das erste Viertel mit 17:13 (10.). »Wir hatten wieder Schwierigkeiten, in so einem Spitzen-Auswärtsspiel mit der nötigen Intensität ins Spiel zu kommen«, analysierte Löffler. Die personelle Not verschärfte die Situation: Ohne Felix Schweizer, Rene Keller und Kevin Hoxhallari fehlten – neben den Langzeitverletzten – wichtige Akteure in der Brauereistädter Rotatation.
Im zweiten Viertel baute Langen die Führung weiter aus. Ein 17:8-Lauf zwischen der 10. und 15. Minute katapultierte den TVL auf 44:28 zur Halbzeit. Die Offensive der ERSTEN schwächelte dabei sichtlich – sowohl aus der Distanz (4/18 Dreier, 22,2 %) als auch von der Freiwurflinie (11/23, 47,8%) gingen am Sonnabend nur wenig.
Trotz 21 Zähler und neun Rebounds durch Noah Litzbach sowie dem Scoring-Support durch Jacob Salinero (15 Punkte) und Johannes Lischka (10) reichte die Licher Ausbeute gegen die geballte Power Langens diesmal nicht. Vor allem Henk Droste (19 Punkte, 9 Rebounds) setzte der Gäste-Defensive zu: »Er hat uns immer wieder wehgetan«, gestand Löffler. Nach der Pause zeigte die ERSTE zwar Ansätze einer Reaktion – eine verbesserte Zonenverteidigung brachte die Mittelhessen auf 46:58 (30.) heran – doch Langen hielt den Abstand stets im komfortablen Bereich und ließ sich nicht beirren. Auch in der Schlussphase des Schlussakts gelang es den Korbjägern von der Wetter nicht mehr, die Heimmannschaft abzufangen.
Besonders bitter: Mit der Niederlage verlor die ERSTE nicht nur das Derby, sondern auch den direkten Vergleich gegen Langen. Der TVL rückt damit auf Platz zwei vor, während Lich im Playoff-Rennen zurückfällt. »Im zweiten Spitzenspiel innerhalb von drei Wochen keine gute Leistung von uns. Jetzt kommt ein spielfreies Wochenende zur hoffentlich rechten Zeit, um Kräfte für den Endspurt zu sammeln«, hofft Kai Löffler.
Die ERSTE: Litzbach (21/2), Salinero (15), Lischka (10), Amaize (6/1), Wagner (5/1), Jakob (2), Bilski, Mann, Pompalla, Sann.