Big Shots entscheiden hochklassige Partie
Es war alles angerichtet am Samstagabend in der Sporthalle Gießen-Ost: Zwei Topteams der Liga, zwei frenetisch anfeuernde Fanlager und zwei Mannschaften in Bestbesetzung trafen im lange erwarteten Derby aufeinander. 750 Zuschauer bekamen eine Partie zu sehen, die über 40 Minuten höchst intensiv und spannend war: Es war eine tolle Werbung für den Basketballsport.
Bereits zu Beginn starteten beide Teams wie die Feuerwehr. Vor allem offensiv hatten die Akteure keine Startschwierigkeiten, so stand es nach fünf Minuten bereits 17:14 für die Hausherren. Die ERSTE fand in dieser Phase keinen Zugriff auf die Ballbewegung der Pointers, zu oft standen gute Schützen frei an der Dreierlinie. Mit einem 27:21 für die Pointers ging es nach schnellen und intensiven 10 Minuten in die erste Viertelpause. Die 27 kassierten Punkte waren aus Sicht der Gäste um einiges zu viel, defensiv passte bis hierhin noch sehr wenig.
Im zweiten Teilabschnitt fanden nun beide Defensivreihen mehr ins Spiel. Es schien, als ob sich die Mannschaften nun besser auf das andere Team eingestellt hatten, nur noch selten gab es wirklich freie Abschlüsse und es wurde weiterhin verbissen um jeden Zentimeter des Osthallen-Parketts gekämpft. In dieser Phase drückte nun Johannes Lischka dem Spiel seinen Stempel auf und nach einem krachenden Dunk im Fastbreak zum 34:34 sah sich Pointers Headcoach Dejan Kostic dazu gezwungen, eine Auszeit zu nehmen. Das Momentum schien sich nun zu Gunsten der Licher zu wenden. Mit Lischka auf der Bank zum Ende des Viertels nutzten die Pointers aber ihre Vorteile unter dem Korb durch Nadjfeji und De La Cerda und konnten durch einen Mini-Run doch wieder mit einer kleinen Führung in die Halbzeit gehen (46:42).
Auch das dritte Viertel blieb weiterhin eine enge Angelegenheit. Keinem der beiden Teams gelang es sich wirklich abzusetzen oder über einen längeren Zeitpunkt das Momentum zu behalten. Die Zuschauer sahen ein Regionalliga-Spiel auf allerhöchstem Niveau, welches mit jeder verstrichenen Minute spannender zu werden schien. Durch einen 3er von David Amaize und ein Dreipunktspiel von Karl Maruschka im nächsten Angriff konnte sich die ERSTE Mitte des dritten Viertels ihren größten Vorsprung erarbeiten, es stand 58:53 für die Gäste. In dieser Phase versuchte die ERSTE mit einer Zonenpresse den Rhythmus des Spiels zu verändern. Dies gelang auch, jedoch fanden die Pointers nun Wege an die Freiwurflinie zu kommen. Einige unnötige Ballverluste zum Ende des dritten Viertels erlaubten es den Hausherren den Vorsprung der Gäste bei lediglich vier Punkten zu halten. Vor dem letzten Viertel führten die Gäste aus Lich mit 67:63.
Der Start ins letzte Viertel gehörte den Pointers. Nach drei Minuten und fünf unbeantworteten Punkten war das Momentum nun eindeutig auf Seiten der Gastgeber. Das Team von Headcoach Viktor Klassen fand offensiv keine guten Lösungen mehr und versuchte oft mit dem Kopf durch die Wand zum Erfolg zu kommen. Die daraus resultierenden schwierigen Abschlüsse führten nun oft zu Fastbreak-Punkten der Pointers. Auch defensiv schien es so, als ob man dem hohen Tempo der Partie nun ein wenig Tribut zollen musste. Beim Stand von 82:76 für Gießen mit noch vier Minuten zu spielen sah sich Klassen zu einer Auszeit gezwungen. Auf Punkte von Lischka ließen nun Kenntemich und De La Cerda zwei wichtige Dreier folgen, sodass die Pointers-Führung nun erstmalig zweistellig war (88:78 zwei Minuten vor Schluss). Die ERSTE gab sich aber noch nicht geschlagen: Ein Dreier von Ribbecke und Punkte im Schnellangriff durch Lischka verkürzten den Rückstand eine Minute vor Schluss auf fünf Punkte. Weitere Zähler von Ribbecke im Fastbreak zwangen dann Kostic zu einer Auszeit mit noch 32 Sekunden auf der Uhr. Pointers Go-To-Guy De La Cerda war dann im wichtigsten Angriff des Spiels zur Stelle und punktete im Post. Bei noch 10 Sekunden auf der Uhr führten die Pointers mit 90:85. Der letzte Spielzug der Licher Mannschaft brachte nichts mehr ein, sodass am Ende die Pointers die verdienten Sieger einer unvergesslichen Partie wurden.
Für Spieler und Coaches der ERSTEN bedeutet diese Niederlage einen herben Rückschlag und eine große Enttäuschung. Nichtsdestotrotz gilt es nun das Spiel aufzuarbeiten und dann abzuhaken, geht es doch schon am nächsten Samstag mit dem Heimspiel gegen den starken Aufsteiger aus Haiterbach weiter. Sprungball ist wie immer um 19 Uhr in der Sporthalle der Dietrich-Bonhoeffer-Schule.